Dienstag, 9. Oktober 2007

Oh wie schön is doch das Leben!!!

Nachdem ich nun eine Woche mit einer grippeähnlichen Infektion rumlaboriert hatte, Einzelheiten des Leidensweges später, entschloss ich mich dieses We (wohlgemerkt nach! Samstagsarbeit 8-14uhr) komplett nur mir zu widmen, das letzte Projekt dieser Art liegt soweit zurück, dass sich meine grauen Zellen gar nicht mehr richtig erinnern können.

Gesagt, gehustet, geschmerzt und zu guter letzt getan. Nach besagter vollführter Arbeit, die meiner Gesundheit und der dabei unmittelbar betroffenen Stimme nicht wirklich förderlich war, schleppte ich mich also nach Hause, wobei der Form halber das Schleppen die Strecke bis zu meinem geliebten Skoda und nach Beendigung der doch immerhin ca 3 min dauernden Fahrt von der Garage die nicht enden wollenden Treppen bis zu meinem Turmzimmer einschließt (für nicht Eingeweihte, 2.Stock, aber wer schon mal versucht hat diese Distanz mit Gliedern aus Blei, wahlweise auch Wasserkästen an beiden Händen locker flockig hochzusprinten, der wird meine am Treppenansatz für mich aussichtslos erscheinende Lage, jemals das heilige Bett zu erreichen verstehen).

Schloß gefunden, Tür aufgeschlossen, Stuhl gesucht und rumms, draufgesetzt mit der Eleganz eines Sackes Reis (um gleich die fehlende Anteilnahme der restlichen Erdenbürger an meiner so elenden Verfassung anzubringen).

Nun galt es den weiteren Tag so sinnvoll wie möglich zu planen, und dabei immer die Besserung meines Befindens im Auge zu behalten. Wobei meine Nase, die jegliches Nachkommen ihrer ureigensten Funktion schmählich verweigerte diese Aufgabe aufs Beste übernahm. Hatte sie mich doch veranlasst, neben Nasenspray, aufgrund der ernsten Lage nachts permenent aufzuwachen, weil der Sauerstoffbedarf nicht annähernd gedeckt wird (ich meine, ab einer gewissen Sauerstoffschuld treten Schädigungen am Hirn auf – na und wenn das nicht ernst ist!) auch noch eine Nasendusche käuflich zu erwerben. Aber auch dazu später.

Da dieses We, wie auch die anderen zuvor ursprünglich nicht dafür vorgesehen war meiner Erholung zu dienen, musste ich schweren Herzens, die schweren Glieder hatte ich ja schon erwähnt eine Freundin anrufen und ihr für die am Abend stattfindende 70er Jahresparty absagen. Da wie auch bereits erwähnt meine Stimme einen Großteil ihres sonstigen Glanzes im Laufe der vergangenen Woche eingebüßt hatte war es ein relativ kurzes Gespräch, nicht erfreulich für beide Seiten aber eben auch nicht zu ändern, manchmal muss man eben auf seine mit dem Alter häufiger eintretenden körperlichen Gebrechen hören. Apropos Hören, wer schon mal so ne richtig fette Erkältung a la Komplettprogramm gehabt hat, der wird folgendes nachvollziehen können, wer nicht, der stopfe sich einfach mal Watte oder Oropax in die Löffel.

Nachdem nun der ganze verbleibende Samstag allein mir zur Verfügung stand fiel mir nichts besseres ein, als schlurfender Weise meiner Matratze einen Besuch abzustatten. In beiderseitigem Einverständnis blieb ich auch erstmal da...so für ca 4 Stunden (Freundschaften müssen gepflegt werden).

Wie eingeschlafen so auch aufgewacht, Bewegungen hatte ich wohl keine vollführt wachte ich doch in der gleichen Position auf wie (vermutete) wenige Minuten vorher eingeratzt, mit Blick auf den Wecker (Frühaufstehersyndrom – stets die Zeit im Blick, na kann ich noch 5 min?) Schreck, kurz vor 19uhr...der Kühlschrank (relativ) leer und nur noch 3Stunden die Möglichkeit Über-Lebensmittel einzukaufen. Wär ich fit gewesen, hätte ich mich elegant aus dem Bett direkt in die Schuhe geschwungen, während dessen natürlich in der Flugphase Geldbörse, Autoschlüssel und sämtliche andere wichtige Utensilien (Beispiel Hose und Jacke – es kommt doch immer ganz gut an, wenn man dem Wetter angepasste oder generell Kleidung trägt) geschnappt und wäre in Null Komma Nichts im Auto und auf der Fahrt zum Einkaufsparadies gewesen. Wenn ich fit gewesen wäre.

So aber dauerte es magische Sekunden, die eine Schildkröte zum Überqueren einer sechsspurigen Autobahn genügt hätten um meinem Körper mitzuteilen, dass er sich aus dem Bettzeug zu schälen und von der Matratze zu trennen habe. Wie nicht anders erwartet reagierte er etwas mürrisch darauf, folgte dann aber doch den Anweisungen des ihn (meist) beherrschenden Geistes.

Da ich Freundschaften vorwiegend bekleidet pflege brauchte ich auf dem Weg zum Auto dann auch nur noch die schwere Geldbörse (seit wann wiegen denn Cent so viel?) und den Autoschlüssel und schon war ich im Auto und die Fahrt konnte beginnen. Wattelöffel aufgepaßt!

Da mir die Stille eines sich bewegenden Wagens meist etwas laut ist hab ich die Angewohnheit diese mit Musik jeglicher Art, sei´s Radio oder CD zu füllen. Und das wie ich meine in angebrachter, die Umwelt nicht allzu stark beeinträchtigender Weise.

Aber irgendwie kam die Musik nicht in gewohnter Qualität und Lautstärke an meinen Lauschern an. Nach mehrmaligem Umhergefummle an den Einstellungen für Lautsprecher Hinten und Vorne, Bass und Höhe rauf und runter blieb mir nur die Möglichkeit die Lautstärke nachzuregulieren. Et ergo mach ma lauder.

Der Musik lauschend machte ich mich also auf den Weg zu all den Köstlichkeiten, die nur darauf warteten, von mir gekauft zu werden. Ein wenig wunderte ich mich schon, dass ein Biker, den ich mit größter Vorsicht überholte im Vorbeifahren erst auf seine Stirn und dann auf seine Ohren tippte. Es gibt schon eigenartige Vögel auf dieser Erde. Als ich auf den Kauflandparkplatz fuhr gaben mir ein paar Jungendliche hipphoppe Zeichen und groovten im Rhythmus meiner Musik mit, ulkig, die hören das gleiche wie ich, ich lächelte, Musik verbindet.

Als ich jedoch nach erfolgreichem Einparken, Musik aus, mich aus meinem Wagen schälte motze mich ein vorbeieilender Rentner an, ich hätte wohl nich alle Sinne beisammen und meine Löffel zu Hause vergessen, ich schaute verdutzt, häää?...ob ich denn nicht mit dem Lautstärkeregler umgehen könne und meine Ohren vorzeitig schädigen wolle, er hätte trotz Hörgerät die Musik, oder besser das Bumbum mehr als deutlich gehört und das bei geschlossenen Türen. Erst da ging mir ein Licht auf. Peinlich berührt über soviel Egoismus meinerseits gab ich selbstverständlich freundlich zurück, ich wäre dankbar über diesen Hinweis und ich wünsche ihm noch einen schönen Tag. Nun vielleicht hab ich mich auch geringfügig anders ausgedrückt, wenn man sich krank und elend fühlt fallen einem nicht immer die besten diplomatischen Sätze ein. Nunja, war ich jetzt also auch noch wattehörig, da konnte ja jetzt nicht mehr viel dazu kommen...und...kam auch nicht.

Einkaufswagen sind im Allgemeinen dazu da, mehr als notwendig einzukaufen und in meinem Fall diente er als Stütze. Nachdem ich alle lebensnotwendigen Mittel eingekauft und zu meinem Wagen geschleppt hatte ging es, diesmal mit (zumindest für mich) kaum hörbarer musikalischer Unterstützung auf dem direkten Wege nach Hause. Ich hatte mich entgegen meinen sonstigen Prinzipien mit Vitaminen in Form von realen Früchten eingedeckt. Meine Vitaminpillen wären von alleine nach oben gerollt. Das Obst tat mir diesen Gefallen leider nicht, und so schleifte ich das Früchtepack mit allerletzter Kraft in meine Wohnung. Drin. Schlüssel rein, zugeschlossen. Ruhe!

Radio hören fiel aus vorgenannten Gründen aus, wollte ich noch ein Weilchen hier wohnen bleiben und so entschloss ich mich dazu, die Hypervitaminisierung aufschiebend, mich erstmal um mein geplagtes Näslein zu kümmern.

Dass ich mit Taschentüchern nur so um mich schmiss soll verdeutlichen, warum ich mich der folgenden Prozedur unterwarf.

Nasendusche, irrwitzige Erfindung um Erkältungen vorzubeugen, oder Beschwerden beim Auftreten selbiger zu lindern oder um einfach mal der Nase etwas Gutes zu tun. Was liegt mir näher als das. So füllte ich die Plastik mit lauwarmen Wasser, löste ein Beutelchen Emser Nasensalz darin auf und gab zur Abrundung noch ein paar Tröpfchen des guten Salviathymols dazu, fertig war die Glücklich-weil-Nase-frei-machende Rezeptur. Jetzt galt es diese illustre Mischung in das eine Nasenloch reinzugeben, so dass es durch das andere Nasenloch wieder hinauslaufen konnte, um dabei den ganzen (nicht nur für mich) überflüssigen Rotz rauszuspülen. Wichtig dabei schön den Mund aufmachen wollte man die salzige Lösung nicht im Rachen haben.

Klingt einfach. Nasendusche angesetzt und Wasser marsch...nichts passierte, ich riss den Mund auf soweit ich konnte...wo lief das Wasser denn hin verdammt nochmal. Ich setzte ab, ja bin ich denn zu blöd dazu, hatte mir die Erkältung schon graue Zellen vernichtet. Aber so leicht gab ich nicht auf, nochmal das ganze, diesmal versuchte ich das Wasser wie Luft anzuziehen und siehe da, ein Rinnsal quälte sich aus meiner Nase, die Zusammensetzung will ich nicht erwähnen, reichhaltig möchte ich meinen. Leider hatte ich es mit dem Salbei etwas übertrieben, so dass mit fast sofortiger Wirkung neben meiner Nase nun auch noch meine Augen anfingen zu laufen, ja was sollte das denn jetzt. Also mit Linderung im herkömmlichen Sinne hatte das nun wirklich nichts zu tun. Nunja, jetzt war eh alles am Laufen, da konnt ich das andere Nasenloch nun auch noch unter Tränen reinigen. Es brannte und das ätherische Öl kroch mir bis ins Hirn aber so richtig frei war meine Nase irgendwie doch nicht. Ich entschloss mich dazu dieses Experiment für diesen Tag erst einmal abzuschließen und schneuzte nochmal so richtig herzergreifend ins Tempo um danach doch noch mit Nasenspray nachzubessern.

Nach diesem ganzen Prozedere waren ich und meine Nase überreif für die Trauminsel, also rin in die Schlafklamotten, die seit einer Woche aus Fliespulli mit Rollkragen, Flieshose und einer extra Portion Socken bestanden und ab ins Neste. Noch n paar bewegte Bilder zum Einschlafen und ab ins Land der Träume. Und mein Wecker leuchtete mir die Zeit, gerade mal halb Zehn...ich musste wirklich krank sein!!!