Samstag, 29. Dezember 2007

So! nu gehts los...

Ja, wo soll ich da denn jetzt anfangen. Auf dem Bild sieht man ALLES!, was mich das halbe Jahr begleitet. Sieht nicht nach viel aus, wiegt aber entgegen den Gesetzen der Physik Tonnen, und ich weiß wovon ich schreibe, hab ich das doch heute schon von A (wie Reichensachsen) nach B (wie Frankfurt) geschleppt....räusper...die Deutsche Bahn war an diesem Projekt natürlich auch positiv beteiligt!

So jetzt bin ich also in FFM und morsche jeht der Flieger über London nach Johannesburg...jippie...

Eine Frage schwebt seit Wochen schon über mir und das Ausmaß ihrer Antwort wird vermutlich erst im Verlauf der Reise zu Tage treten. Die Frage der Fragen. "Hab ich wirklich alles dabei?"....Nein, mit Sicherheit nicht! Das wäre eines Abenteuers aber auch sowas von unwürdig!!!
Wer will das denn!

Kennt ihr das, ihr legt alles zum Einpacken bereit, ändert noch dies und das und packt es ein...es schaut nach Nix aus....dann versucht ihr den Rucksack locker fluffig auf die Muskelbepackten Schultern zu laden...und...nix passiert!...das DIng bewegt sich keinen müden Zentimeter...es ist zum aus der Haut fahren!...Aber um die geht es ja leider nicht und somit bleibt einem nix anderes übrig, als die ganze Scheese nochmal auszukippen und Nachkontrolle zu betreiben. Ich hatte es ja schon erwähnt, dass ich beim Sonderangebot "Entscheidungsfreude" aus eben jenem Grunde nicht wirklich zugeschlagen habe...naja um es mal abzukürzen....man kann einen Rucksack durchgeplant 1x packen...man muss es aber eben auch nicht!!!
So weiß man wenigstens genau was man dabei hat und was (vermutlich schon am Flughafen) nicht!

Ich kann es nicht leugnen, eine gewisse Aufregung ergreift seit Tagen von mir Besitz. Ignorieren ist nur begrenzt möglich, denn es fällt selbst mir auf, wenn ich permanent hin und her und Treppen rauf un runter renne, ohne ein erkenntliches Ergebniss zu produzieren..was wollt ich gleich noch?...mmh...achja.......achnee....?????...Aber so isses nunmal vor einer Reise und da die Meinige ein bissl länger als gewöhnlich is verzeih ich mir einfach mal selber ;) Spricht ja alles irgendwie von zuviel Energie, na und wenn ich die nicht hätte würde mein Rucksack vermutlich auch die nächsten Wochen noch an selbem Ort stehen!

Wie verbringt man nun den letzten Abend vor so einer Tour?...Nachdem man den entgültigen Packzustand des Dauerreisebegleiters hergestellt hat. ...Mhm...so wie jeden x beliebigen Samstag Abend...vor dem Rechner (naja, flunkern muss erlaubt sein). Und da mich meiner heute auch noch verlassen hat und in die ewigen Abgründe der Technik gegangen ist tippe ich nun auf Ankes Rechner rum und versuche eine Idee vom quasie-Abschiedsabend zu erhaschen. Normalerweise müßte man nochmal so richtig einen druff machen ;) aber soviele Druffs wie ich in den letzten Wochen gemacht habe mit diversen Verabschiedungen, da is jetzt einfach mal der Akku alle. An dieser Stelle einfach nochmal ganz lieben Dank für all die Lieben Worte und Wünsche, Unterstützung und vor allem Schutzengel;) die mir die letzten Tage zuteil geworden sind!!! Ich fühle mich beschützt und das beruhigt in gewisser Weise!

Mhm...so richtig erahnen was es heißt 6 Monate unterwegs zu sein kann ich glaub ich erst, wenn ich Südafrikanischen Boden unter meinen Füßen habe. Schon eigenartig, als Kind hab ich Filme über Afrika und seine Tierwelt mit Haut und Haaren verschlungen und jetzt setz ich selber meinen Fuß auf dieses Land. Es is irre! Ich freu mich. Ich hoffe dem Land gehts ähnlich :).

Tja ihr Lieben...langsam wird es Zeit Euch (zumindest bis zum nächsten Internetcafe) Auf Wiederlesen zu schreiben. Ich werde nun den Schlaf der Gerechten schlafen und von Wärme träumen. Drückt mir die Daumen, dass wir morgen durch die Gesichts- und Gepäckkontrolle kommen ;)....

sternenklare und vom Tag leicht erschöpfte Grüße Euer Wuschel :)















Sonntag, 9. Dezember 2007

Hallo Freunde der Nacht!

So jetzt hat es mich zu zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit gesundheitlich dahingerafft, was ein Ärger. Aber augenscheinlich wollte mir meine illustre Ansammlung an anatomisch histologischen Besonderheiten damit was sagen, nämlich STOP! erstmal wieder die berühmte und im Buddhismus höchst angestrebte Mitte meinerselbst zu finden. Na und was im Buddhismus, wohlgemerkt einzige "Religion" die ohne Götzen auskommt angestrebt wird kann für eine durchschnittliche Mitteleuropäerin wie meinereiner nur gut sein! Nebenbei natürlich auch eine gute Vorbereitung, tauche ich doch in bald 3 Monaten in diese Welt ein.

Wenn ich überlege, dass die Asiaten (größte Gruppe an Anhängern) wenn sie streng den Regeln (von denen es zumindest im UR-Buddhismus recht wenige gibt) folgen doch eine geraume Zeit benötigen um eben selbige Mitte zu finden, so hatte ich natürlich von vorneherein nicht die Überzeugung, mir würde das innerhalb weniger Tage gelingen. Naja wo ich Recht hab hab ich Recht! Aber ich lebe und meine Finger sind fähig zu schreiben, was will ich mehr!

So sitze ich nun umgeben von so einigen Kisten, die quasie mein Hab und Gut darstellen und hämmere auf meinem Schläppi rum. Viel isses nich, aber in den nächsten Monaten (wie gut und aufregend zugleich sich das anhört bzw. tippt) werde ich mit weit weniger Meineigen durch die Welt spazieren. Nun dem Gewicht des Rucksacks angemessen wohl eher asten aber immerhin vorwärts bewegen. Es ist, wie wohl die meisten nachvollziehen können nicht gerade einfach, sich auf das zu beschränken, was man im Stande ist zu tragen, wenn man doch auf so wenig wie möglich "Luxus" verzichten möchte. Mmh...aber das ist nun nach den Wochen des Zweifelns ob der Reiseziele und der Touren (die wie ich ungern zugebe immer noch nicht komplett sind...wobei sich bei mir nach einigen Panikattacken zunehmen Gleichgültigkeit ausbreitet, isses doch ein Abenteuer umso mehr, je weniger man vorher geplant hat) aufgrund meiner schon getätigten Ausreißer in die weite Welt ein wirklich kleines Problem und die Lösung naht in Form des baldigen Fluges mit großen Schritten.

Allerdings hat das Ausreißen mit Abenteuern in mehrerer Hinsicht zu tun. Mir fällt da aus für mich aktuellem Grund die VISA-Frage ein. Nicht die finanzielle, nein die "Ich möchte mich gerne in Ihren Land rumtreiben und nur Gutes vollbringen-Anfrage", mit der "Dazu müssen Sie nur Paßbild, Antrag und gültigen Reisepaß vorzeigen und wir Stempeln Ihnen die Aufenhaltsgenehmigung für vorerst 30 Tage auf eine hoffentlich vorliegende freie Seite in Ihrem Paß"-Antwort. Kein DIng, wenn es sich um 1! Land handeln würde, aber es sind grob über den Daumen gepeilt 10 Länder und jedes Land hat nun unterschiedliche Auffassung über das Ausstellungsdatum und die Gültigkeit insgesamt als auch nach Betreten des Landes. So bleiben mir nur zwei Möglichkeiten, Nr. 1 ich schnapp mir meinen goldigen Paß und mach ne Visatour durch Berlin, was mit Paß-Einbehalten zwecks Bearbeiten mit bis zu 4 Tagen pro Land einen Urlaub für sich darstellt. Und ich wüßte dann wo sich die ganzen Botschaften befinden, auch wenn mir das für die Zukunft nicht wirklich was bringen würde, aber man weiß ja bekanntlich nie. Möglichkeit Nr. 2 ich reise einfach erstmal ein und kümmere mich vor Ort (Botschaften oder Honorarkonsulate gibt es ja wohl mit Sicherheit in den Big Cities im Südostasiatischen Raum) einfach um diesen Krams. Sprachlich gesehen kein Ding, Thai is meine zweite Muttersprache und sollte es doch mal nicht reichen setz ich eben alles auf Gestik und Mimik. Also ruhig Blut ....uuaaaahhhhhhh.......

Wenn man das heutige Datum betrachtet, mein Abflugdatum (30.12.07) und die Intensität mit der ich mir JETZT Gedanken mache, so kommt eigentlich und ausschließlich nur Variante 2 in Frage, aber gut, dass ich mir diese Gedanken mal gemacht habe. Beruhigend zu wissen is auch, dass es an manchen Grenzübergängen zwischen Thailand und Kambodscha oder Kambodscha und Vietnam eben mal auch ganz locker von der Tagesform des jeweiligen Beamten abhängt, ob das Land einen mit offenen Armen oder doch eher mit verschlossenem Tor begrüßt!...es lebe das Zwischenmenschliche...ich werde zu gegebener Zeit darüber berichten...so ich mir nicht die Finger an Tür und Tor blutig geklopft und gekratzt habe....Hoffnung obsiegt!

nun gut...mein Bett ruft (mein geliebtes großes)...möchte im Moment gar nicht über die engen Bettchen in den Hostels nachdenken...na dann tu ichs auch einfach nicht!

Geruht Euch ihr Nachtschwärmer und bis bald! Wuschel







Montag, 26. November 2007

Wenn ich nur so schnell rennen könnte wie die Zeit

So! Heute ist der 26.11.2007 und natürlich weiß ich auch erst seit gestern, dass ich ab Ende des Jahres für ca 6 Monate einen gewiss kleinen Teil unserer geliebten Erdkugel bereisen möchte und werde. Was wiederum bedeutet, dass ich auch ALLES! erst jetzt organisieren und planen kann. Ich könnte mir die Haare raufen, vielleicht keine so schlechte Idee, wäre doch so schon mal das Frisurproblem und damit das Erstehen mehr oder weniger sinnvoller und an Farbenpracht unübertreffbarer Kopfbedeckungen zumindest für einen kurzen Zeitraum aus der Welt.
Ha, Welt...was auf selbiger nicht alles so rumkreucht und fleucht und wogegen man sich nicht alles so impfen kann, es is ne wahre Freude. Wenn ichs nich besser wüßte, würde ich vermuten, ich steh auf Schmerz, vergeht doch keine Woche, wo sich nicht irgendeine Impfnadel durch meine wintersonnengegerbte Haut durchkämpft. Mein Immunsystem ist somit rund um die Uhr auf den Beinen, was für mich, in Anbetracht der noch zwischen mir und meinem langersehnten Urlaub liegenden Aufgaben ebenfalls recht praktisch wäre, aber irgendwie streikt mein Körper jeden Abend meist gegen Mitternacht und fordert recht drastisch seinen Schlaf. Es braucht dann auch ein wenig Arbeit die Abdrücke der Tastatur oder Tintenschwärze wieder aus dem Antlitz zu entfernen.
Aber gut, wie sagt man so schön ""Vor den Erfolg hat der Herrgott den Schweiß gesetzt".
Gut, wer schwitzt braucht auch ein Handtuch (gott welch Überleitung), womit wir mittendrin sind in der Liste der Dinge, die zwar die Welt als solche nicht, ich aber um so mehr zum Bereisen selbiger brauche. Ich reise ja nicht zum ersten mal, so durfte ich sowohl in Australien als auch in Neuseeland schon meine Spuren (durchaus auch im Sand) hinterlassen, vom zeitlichen und klimatischen Aufwand/Aufenthalt jedoch sprengen die bevorstehenden 6 Monate, die mich nach Südafrika und Südostasien führen jegliche schon getätigte Reise. Und um halbwegs ansehnlich von A nach Z zu kommen sind ein paar wichtige Utensilien eben einfach von Nöten. Jo, aber wat is denn nu wirklich wichtig??? Und weil diese Frage so elementar ist hab ich weder Zeit noch Mühe gescheut und mal kräftig im Netz gegoogled...zack und schon fündig geworden. Einfach weltreise-info.de angeklickt und siehe da Antworten auf allerlei Fragen, sogar auf die, an die zu stellen ich noch gar nicht gedacht habe (oh wie liebe ich unsere gute deutsche Sprache)...einfach spitze. Interessante Seite, auf der einer von abervielen Weltreisenden seine Erfahrungen vor, während, als auch nach seinen Reisen beschreibt. Und so erfuhr ich neben der Möglichkeit mit einer Liste die 2 DinA4 Seiten sprengt trotzdem weniger als 15 Kilo in meinen Trekkingrucksack zu laden, dass es doch relativ einfach is, das zum Verbrauch bestimmte Geld (Lottogewinne jetzt einfach mal ausgeschlossen) im Laufe sogar EINES Jahres mit relativ geringem Aufwand aufzutreiben. Einfach bei Mutter wieder einziehen, Auto verkaufen und nicht mehr groß ausgehen, na wenn das nicht praktikabel is dann weeß ichs nich! Da bis auf die letzte Option nichts wirklich für mich in Frage kam, hab ichs einfach mit sparen versucht und siehe da....es funktionierte wunderprächtig...so hab ich dann jeden Monat freudestrahlend und mit stolzgeschwellter Brust Geld aufs "Spar"konto geschaufelt, nur um es dann klammheimlich und stillschweigend in kleinen unauffälligen Häufchen bei Nacht und Nebel wieder aufs "Verbrauchs"konto umzuschichten. Nun ja aber man lebt ja nicht von Geld allein, nich wahr?!...ähm wie waren gleich nochmal die Gewinnzahlen für die kommende Ziehung...
Bei meinen Vorbereitungen war und ist aber nicht nur das Beschaffen von finanziellen Mitteln ein zeitlicher Aufwand, der sich gewaschen hat...nein, da werf ich doch einfach noch meine überdimensionale Entscheidungsfreude in die Waagschale!
Nichts ist im Leben einfacher als ne falsche Entscheidung zu treffen und nichts zeitaufwändiger als nach der Richtigen zu suchen (frei nach Kretzschi von und zu Konfusius)! Es sollte ein Einfaches sein, sich vor Augen zu führen wo man hin will und dementsprechend passendes Zubehör zum Reisen auszuwählen, ich erinnere kurz an mein bisheriges in der Welt rumgondeln. Anderen steh ich bei solchen Fragen auch mit spontanem Rat und auf selbigem folgender Tat zur Seite, aber eben anderen! Bei mir selber hat diese Spontaneität ihre engen Grenzen relativ schnell erreicht, sich auf und davon gemacht und mich mit Engelchen und Teufelchen hinterücks sitzen lassen, das Biest.
Und so wurde und wird jede Entscheidung bezüglich der Flüge, Rucksack, Klamotten etc pepe zu einem Geduldsspiel...nehm ich das Reisehandtuch nun in den Maßen 40x80cm oder besser 60x120cm, das mit 80g oder doch 120g, man weiß ja nie wo es einen hinverschlägt. Rucksack 60 oder 70liter, Orange oder Schwarz, ein Fleece oder zwei, 2 paar Schuhe oder drei, Schlafsack oder nur Inlett..und so weiter und so fort! Geschweige denn die Reiseziele. Man ist ja entgegen jeder Vernunft so erpicht darauf soviel wie nur irgend möglich in diese "Auszeit" zu packen, dass man ganz vergißt, das Zeit zum Durchatmen und Nach!denken auch ihre Berechtigung hat, will man nicht am Ende mit einem Wasserballon an Infos im Kopf den heimischen Hof erreichen! Und als ob das noch nicht reicht gibt es ja netzweit tausende Ideen und Vorschläge wo man in Südafrika und Südostasien am besten und auf kürzestem Wege hin muss: "Also wenn du DAS nicht gesehen hast, dann bist du niemals wirklich da gewesen!...jaja...bla und blubb...
Und weil das alles ja noch nicht ausreicht, ich erinnere nur mal eben kurz daran, dass ich meine wertvolle Zeit ja noch tagsüber in die Apo stecke, hab ich auch noch vor, vor meiner Auszeit, sprich vor Ende des Jahres und irgendwann in der streßfreien, besinnlichen Adventszeit meinen ganzen (im Vergleich zu anderen sicher recht übersichtlichen) Wohnungskrempel zusammenzupacken und in meine zukünftige, noch weit weniger wohnlich erscheinende Behausung zu verfrachten. Tja eine "dumme" Idee kommt eben selten allein!
Aber ich seh`s mal positiv, beim um die Kartons herumzirkeln und über Kisten stolpern und Sachen suchen kann man wunderbar seine Koordination trainieren! Und damit da auch ne Steigerung drin is schlepp ich von mal zu mal mehr mit mir rum, weil, wenn ichs irgendwo hinlege such ich`s mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit erneut! und da schlepp ichs lieber, als mit Memoryspielen meinen Geist überzustrapazieren...
doppelseufz...ich glaub wenn ich mit all dem fertig bin brauch ich Urlaub ;) ...


Dienstag, 9. Oktober 2007

Oh wie schön is doch das Leben!!!

Nachdem ich nun eine Woche mit einer grippeähnlichen Infektion rumlaboriert hatte, Einzelheiten des Leidensweges später, entschloss ich mich dieses We (wohlgemerkt nach! Samstagsarbeit 8-14uhr) komplett nur mir zu widmen, das letzte Projekt dieser Art liegt soweit zurück, dass sich meine grauen Zellen gar nicht mehr richtig erinnern können.

Gesagt, gehustet, geschmerzt und zu guter letzt getan. Nach besagter vollführter Arbeit, die meiner Gesundheit und der dabei unmittelbar betroffenen Stimme nicht wirklich förderlich war, schleppte ich mich also nach Hause, wobei der Form halber das Schleppen die Strecke bis zu meinem geliebten Skoda und nach Beendigung der doch immerhin ca 3 min dauernden Fahrt von der Garage die nicht enden wollenden Treppen bis zu meinem Turmzimmer einschließt (für nicht Eingeweihte, 2.Stock, aber wer schon mal versucht hat diese Distanz mit Gliedern aus Blei, wahlweise auch Wasserkästen an beiden Händen locker flockig hochzusprinten, der wird meine am Treppenansatz für mich aussichtslos erscheinende Lage, jemals das heilige Bett zu erreichen verstehen).

Schloß gefunden, Tür aufgeschlossen, Stuhl gesucht und rumms, draufgesetzt mit der Eleganz eines Sackes Reis (um gleich die fehlende Anteilnahme der restlichen Erdenbürger an meiner so elenden Verfassung anzubringen).

Nun galt es den weiteren Tag so sinnvoll wie möglich zu planen, und dabei immer die Besserung meines Befindens im Auge zu behalten. Wobei meine Nase, die jegliches Nachkommen ihrer ureigensten Funktion schmählich verweigerte diese Aufgabe aufs Beste übernahm. Hatte sie mich doch veranlasst, neben Nasenspray, aufgrund der ernsten Lage nachts permenent aufzuwachen, weil der Sauerstoffbedarf nicht annähernd gedeckt wird (ich meine, ab einer gewissen Sauerstoffschuld treten Schädigungen am Hirn auf – na und wenn das nicht ernst ist!) auch noch eine Nasendusche käuflich zu erwerben. Aber auch dazu später.

Da dieses We, wie auch die anderen zuvor ursprünglich nicht dafür vorgesehen war meiner Erholung zu dienen, musste ich schweren Herzens, die schweren Glieder hatte ich ja schon erwähnt eine Freundin anrufen und ihr für die am Abend stattfindende 70er Jahresparty absagen. Da wie auch bereits erwähnt meine Stimme einen Großteil ihres sonstigen Glanzes im Laufe der vergangenen Woche eingebüßt hatte war es ein relativ kurzes Gespräch, nicht erfreulich für beide Seiten aber eben auch nicht zu ändern, manchmal muss man eben auf seine mit dem Alter häufiger eintretenden körperlichen Gebrechen hören. Apropos Hören, wer schon mal so ne richtig fette Erkältung a la Komplettprogramm gehabt hat, der wird folgendes nachvollziehen können, wer nicht, der stopfe sich einfach mal Watte oder Oropax in die Löffel.

Nachdem nun der ganze verbleibende Samstag allein mir zur Verfügung stand fiel mir nichts besseres ein, als schlurfender Weise meiner Matratze einen Besuch abzustatten. In beiderseitigem Einverständnis blieb ich auch erstmal da...so für ca 4 Stunden (Freundschaften müssen gepflegt werden).

Wie eingeschlafen so auch aufgewacht, Bewegungen hatte ich wohl keine vollführt wachte ich doch in der gleichen Position auf wie (vermutete) wenige Minuten vorher eingeratzt, mit Blick auf den Wecker (Frühaufstehersyndrom – stets die Zeit im Blick, na kann ich noch 5 min?) Schreck, kurz vor 19uhr...der Kühlschrank (relativ) leer und nur noch 3Stunden die Möglichkeit Über-Lebensmittel einzukaufen. Wär ich fit gewesen, hätte ich mich elegant aus dem Bett direkt in die Schuhe geschwungen, während dessen natürlich in der Flugphase Geldbörse, Autoschlüssel und sämtliche andere wichtige Utensilien (Beispiel Hose und Jacke – es kommt doch immer ganz gut an, wenn man dem Wetter angepasste oder generell Kleidung trägt) geschnappt und wäre in Null Komma Nichts im Auto und auf der Fahrt zum Einkaufsparadies gewesen. Wenn ich fit gewesen wäre.

So aber dauerte es magische Sekunden, die eine Schildkröte zum Überqueren einer sechsspurigen Autobahn genügt hätten um meinem Körper mitzuteilen, dass er sich aus dem Bettzeug zu schälen und von der Matratze zu trennen habe. Wie nicht anders erwartet reagierte er etwas mürrisch darauf, folgte dann aber doch den Anweisungen des ihn (meist) beherrschenden Geistes.

Da ich Freundschaften vorwiegend bekleidet pflege brauchte ich auf dem Weg zum Auto dann auch nur noch die schwere Geldbörse (seit wann wiegen denn Cent so viel?) und den Autoschlüssel und schon war ich im Auto und die Fahrt konnte beginnen. Wattelöffel aufgepaßt!

Da mir die Stille eines sich bewegenden Wagens meist etwas laut ist hab ich die Angewohnheit diese mit Musik jeglicher Art, sei´s Radio oder CD zu füllen. Und das wie ich meine in angebrachter, die Umwelt nicht allzu stark beeinträchtigender Weise.

Aber irgendwie kam die Musik nicht in gewohnter Qualität und Lautstärke an meinen Lauschern an. Nach mehrmaligem Umhergefummle an den Einstellungen für Lautsprecher Hinten und Vorne, Bass und Höhe rauf und runter blieb mir nur die Möglichkeit die Lautstärke nachzuregulieren. Et ergo mach ma lauder.

Der Musik lauschend machte ich mich also auf den Weg zu all den Köstlichkeiten, die nur darauf warteten, von mir gekauft zu werden. Ein wenig wunderte ich mich schon, dass ein Biker, den ich mit größter Vorsicht überholte im Vorbeifahren erst auf seine Stirn und dann auf seine Ohren tippte. Es gibt schon eigenartige Vögel auf dieser Erde. Als ich auf den Kauflandparkplatz fuhr gaben mir ein paar Jungendliche hipphoppe Zeichen und groovten im Rhythmus meiner Musik mit, ulkig, die hören das gleiche wie ich, ich lächelte, Musik verbindet.

Als ich jedoch nach erfolgreichem Einparken, Musik aus, mich aus meinem Wagen schälte motze mich ein vorbeieilender Rentner an, ich hätte wohl nich alle Sinne beisammen und meine Löffel zu Hause vergessen, ich schaute verdutzt, häää?...ob ich denn nicht mit dem Lautstärkeregler umgehen könne und meine Ohren vorzeitig schädigen wolle, er hätte trotz Hörgerät die Musik, oder besser das Bumbum mehr als deutlich gehört und das bei geschlossenen Türen. Erst da ging mir ein Licht auf. Peinlich berührt über soviel Egoismus meinerseits gab ich selbstverständlich freundlich zurück, ich wäre dankbar über diesen Hinweis und ich wünsche ihm noch einen schönen Tag. Nun vielleicht hab ich mich auch geringfügig anders ausgedrückt, wenn man sich krank und elend fühlt fallen einem nicht immer die besten diplomatischen Sätze ein. Nunja, war ich jetzt also auch noch wattehörig, da konnte ja jetzt nicht mehr viel dazu kommen...und...kam auch nicht.

Einkaufswagen sind im Allgemeinen dazu da, mehr als notwendig einzukaufen und in meinem Fall diente er als Stütze. Nachdem ich alle lebensnotwendigen Mittel eingekauft und zu meinem Wagen geschleppt hatte ging es, diesmal mit (zumindest für mich) kaum hörbarer musikalischer Unterstützung auf dem direkten Wege nach Hause. Ich hatte mich entgegen meinen sonstigen Prinzipien mit Vitaminen in Form von realen Früchten eingedeckt. Meine Vitaminpillen wären von alleine nach oben gerollt. Das Obst tat mir diesen Gefallen leider nicht, und so schleifte ich das Früchtepack mit allerletzter Kraft in meine Wohnung. Drin. Schlüssel rein, zugeschlossen. Ruhe!

Radio hören fiel aus vorgenannten Gründen aus, wollte ich noch ein Weilchen hier wohnen bleiben und so entschloss ich mich dazu, die Hypervitaminisierung aufschiebend, mich erstmal um mein geplagtes Näslein zu kümmern.

Dass ich mit Taschentüchern nur so um mich schmiss soll verdeutlichen, warum ich mich der folgenden Prozedur unterwarf.

Nasendusche, irrwitzige Erfindung um Erkältungen vorzubeugen, oder Beschwerden beim Auftreten selbiger zu lindern oder um einfach mal der Nase etwas Gutes zu tun. Was liegt mir näher als das. So füllte ich die Plastik mit lauwarmen Wasser, löste ein Beutelchen Emser Nasensalz darin auf und gab zur Abrundung noch ein paar Tröpfchen des guten Salviathymols dazu, fertig war die Glücklich-weil-Nase-frei-machende Rezeptur. Jetzt galt es diese illustre Mischung in das eine Nasenloch reinzugeben, so dass es durch das andere Nasenloch wieder hinauslaufen konnte, um dabei den ganzen (nicht nur für mich) überflüssigen Rotz rauszuspülen. Wichtig dabei schön den Mund aufmachen wollte man die salzige Lösung nicht im Rachen haben.

Klingt einfach. Nasendusche angesetzt und Wasser marsch...nichts passierte, ich riss den Mund auf soweit ich konnte...wo lief das Wasser denn hin verdammt nochmal. Ich setzte ab, ja bin ich denn zu blöd dazu, hatte mir die Erkältung schon graue Zellen vernichtet. Aber so leicht gab ich nicht auf, nochmal das ganze, diesmal versuchte ich das Wasser wie Luft anzuziehen und siehe da, ein Rinnsal quälte sich aus meiner Nase, die Zusammensetzung will ich nicht erwähnen, reichhaltig möchte ich meinen. Leider hatte ich es mit dem Salbei etwas übertrieben, so dass mit fast sofortiger Wirkung neben meiner Nase nun auch noch meine Augen anfingen zu laufen, ja was sollte das denn jetzt. Also mit Linderung im herkömmlichen Sinne hatte das nun wirklich nichts zu tun. Nunja, jetzt war eh alles am Laufen, da konnt ich das andere Nasenloch nun auch noch unter Tränen reinigen. Es brannte und das ätherische Öl kroch mir bis ins Hirn aber so richtig frei war meine Nase irgendwie doch nicht. Ich entschloss mich dazu dieses Experiment für diesen Tag erst einmal abzuschließen und schneuzte nochmal so richtig herzergreifend ins Tempo um danach doch noch mit Nasenspray nachzubessern.

Nach diesem ganzen Prozedere waren ich und meine Nase überreif für die Trauminsel, also rin in die Schlafklamotten, die seit einer Woche aus Fliespulli mit Rollkragen, Flieshose und einer extra Portion Socken bestanden und ab ins Neste. Noch n paar bewegte Bilder zum Einschlafen und ab ins Land der Träume. Und mein Wecker leuchtete mir die Zeit, gerade mal halb Zehn...ich musste wirklich krank sein!!!